Was ist eine htaccess Datei?
Um bestimmte Konfigurationen an deinem Webserver vornehmen zu müssen, müsstest du Zugriff auf diesen haben. Da dies im Falle eines Webhosting Pakets bei einem Webhosting Provider nicht der Fall ist, besteht die Möglichkeit mittels der .htaccess Datei verschiedene Befehle zu verwenden, damit der Webserver dies bei der eigenen Domain berücksichtigt.
Die .htaccess Datei ist somit also eine Art Systemdatei. Zusätzlich gibt es noch eine .htpasswd Datei. Dabei muss erwähnt werden, dass die .htaccess und die .htpasswd Datei nur auf einem Linux, bzw. Apache Webserver vorzufinden sind. Auf einem Windows Webserver (IIS) sucht man diese vergebens und haben auch keinerlei Wirkung.
Welche Einstellungen kann ich mit der htaccess Datei vornehmen?
In der .htaccess Datei können einige Einstellungen vorgenommen werden. So sind verschiedene Weiterleitungen mittels dieser Systemdatei möglich, wie z. B eine 301 Weiterleitung (301 moved permanently).
Damit ist es also möglich Teile einer Domain oder sogar die gesamte Domain umzuleiten. Auch die Einstellung ob die Domain mit oder ohne www aufgerufen werden kann, wird in dieser Datei definiert. Ist ein SSL-Zertifikat vorhanden, so kann die Verwendung von HTTPS ebenfalls in der .htaccess Datei eingestellt werden.
Einstellungen bzgl. Caching Dauer von bestimmten Dateien wie Bilddateien oder aber auch andere Rewrite-Befehle wie oben aufgeführt können vorgenommen werden. Außerdem können in dieser System- bzw. Konfigurationsdatei auch bestimmte Seiten der Öffentlichkeit verwehrt werden oder ein zusätzlicher Passwortschutz für z. B. den Adminbereich eingerichtet werden. Für den Passwortschutz wird allerdings die .htpasswd Datei benötigt.
Wie erstelle ich eine htaccess Datei?
Um diese System- oder Konfigurationsdatei zu erstellen, muss eine leere Textdatei erstellt, bzw. der entsprechende Texteditor geöffnet werden und anschließend als .htaccess gespeichert werden. Dabei muss – zumindest unter Windows – bei Dateiendungen “alle Dateien” ausgewählt werden und kann anschließend unter dem besagten Namen gespeichert werden.
Du kannst mit htaccess auch Weiterletiungen einrichten, eine htpasswd hinzufügen, damit du dein Backend zu deinem CMS zum Beispiel WordPress absichern kannst und einiges mehr. Eine sehr wichtige Datei auf deinem Webserver.
htaccess Datei WordPress
Bei der Verwendung des CMS WordPress wird in der Regel automatisch eine htaccess Datei erstellt. Diese enthält jedoch so gut wie gar keinen Inhalt und ist nur wenige KB groß. Damit diese auch mit sinnvollem und hilreichem Content gefühlt wird, sollte man entsprechende Plugins verwenden.
Hier können am besten Caching Plugins verwendet werden. Diese erstellen eine entsprechende htaccess Datei mit sinnvollem Inhalt. Die Einstellungen und somit den Inhalt, kann man in den jeweiligen Caching Plugins entsprechend einstellen. Verschiedene Caching Plugins findest du im Artikel “kostenlose SEO Tools”.
htaccess Generator
Die htaccess Datei kann auf unterschiedliche Art und Weise erstellt werden. Die meisten machen das mit einem htaccess Generator, die wenigsten erstellen dies selbst. Bei dem Generator gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist, deinen online Generator zu verwenden. Die zweite Möglichkeit ist die, dass du mittels den Caching Plugins die htaccess Datei mit Leben füllst.
Online htaccess Generatoren:
Für die Minimalanforderungen sollte in der Datei folgendes stehen:
# BEGIN WordPress RewriteEngine On RewriteBase / RewriteRule ^index\.php$ - [L] RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-f RewriteCond %{REQUEST_FILENAME} !-d RewriteRule . /index.php [L] # END WordPress
Damit funktioniert dein WordPress überhaupt. Dies sollte aber wie gesagt, meist per Default enthalten sein.
htaccess Umleitung (www redirect)
Um eine Umleitung von nicht www auf www mittels der Datei zu erzwingen, benötigst du folgenden Inhalt in der Datei:
RewriteEngine On RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www\.meine-seite\.de$ [NC] RewriteRule ^(.*)$ http://www.meine-seite.de/$1 [L,R=301]
Ersetze dabei meine-seite mit deinem Domainnamen. Diesen Code Teil musst du ganz oben einfügen, dort wo die “Minimalanforderungen” zu finden sind.
htaccess 404 redirect
Wenn bestimmte URLs und Unterseiten nicht mehr erreichbar sind, dann solltest du in der Regel eine 404 Weiterleitung errichten, damit die User und die Suchmaschinen nicht in die Sackgasse geführt werden und dann nicht mehr weiterkommen. Du kannst redirects mittels WordPress Plugins erstellen oder wenn du dir einige Serveranfragen (requests) ersparen möchtest, kannst du dies auch mit der htaccess Datei tun und zwar mit dem folgenden Code:
# 301 Weiterleitungen einrichten Redirect 301 /alteseite https://seiteneu.de/neueurl Redirect 301 /alteseite2 https://seiteneu.de/neueurl2
Ersetze dabei “alteseite” mit der alten URL, die nicht mehr funktioniert und leite dies auf die neue Seite und URL um (zweiter Teil des Codes).
htaccess redirect http https
Möchtest du deine Seite von http auf https umleiten? Dann kannst du dies mittels dem folgenden Code tun:
<IfModule mod_rewrite.c>
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTPS} off
RewriteRule (.*) https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [R=301,L]
</IfModule>
Damit sollte dann deine Seite über https erreichbar sein.
htaccess gzip
Wenn du GZIP, also die Komprimierung in der Datei aktivieren möchtest, dann benötigst du den folgenden Code:
#GZIP Komprimierung aktivieren <IfModule mod_deflate.c> SetOutputFilter DEFLATE </IfModule>
Das sind einige Möglichkeiten, was du mit dieser Datei machen kannst. Es sind noch einige Möglichkeiten mehr denkbar, aber diese solltest du lieber mit einem Caching Plugin erstellen und die Datei damit befüllen.